“Innovationen made in Würzburg” in die Welt bringen

Ein 20-jähriger Seriengründer, die Gewinner des "Deutschen KI-Preises 2022” und sechs weitere Start-ups aus den 3 Würzburger Gründerzentren. Sie alle präsentierten am 22.11.2023 Innovationen made in Würzburg unter anderem aus den Bereichen Batterietechnologie, Lebensmittelverschwendung, Mobilität und Medizin. Die rund 130 Anwesenden waren begeistert. Wir auch! Unser Rückblick. 


Bereits zum neunten Mal bot die Veranstaltung “Innovationen made in Würzburg” spannende Einblicke in die Würzburger Gründer- und Start-up-Szene. In acht kurzweiligen Pitches erfuhren die 130 Anwesenden, darunter auch Mitglieder des Würzburger Stadtrats, wie innovative Lösungen für drängende Herausforderungen unserer Zeit aussehen können. 

Planer.AI mit Sitz im ZDI und Gewinner des “Deutschen KI-Preises 2022” will mit Hilfe von KI in den nächsten fünf Jahren die Lebensmittelverschwendung halbieren. Ihre Planungsplattform nutzen inzwischen unter anderem 1.400 Filialen von Aldi Süd. 

Aus Saudi-Arabien zugeschaltet war Daniel Daum, Gründer von ecoro. Das im IGZ ansässige Start-up wird dort im kommenden Jahr ein Testprojekt für “eine digitale Straße” in der geplanten Megacity THE LINE umsetzen und damit “Innovationen made in Würzburg in die Welt bringen”, wie er in seinem Vortrag anmerkte. Die konventionelle Straße wird dabei um eine Ebene unterhalb erweitert. Das ermöglicht einen vollautonomen Gütertransport. “Die Straße von Morgen” verfügt zudem über einen Solarbelag und eine integrierte Ladeinfrastruktur. 


Seriengründer mit 20

Mit 14 Jahren entwickelte Philip Reichert erste IT-Lösungen für Kunden, sechs Jahre später beschäftigt er sechs Mitarbeitende. In der jüngst gegründeten Firma Green Belt arbeitet er gemeinsam mit einem Partner an einer Softwarelösung im Bereich Batterietechnologie, die unter anderem einen digitalen Batteriepass beinhaltet, in dem alle Daten zu einer Batterie in einer Blockchain gespeichert werden. “Wir stehen mit unserem Start-up erst am Anfang, aber wir haben jetzt schon Power”, schloss der Mehrfachgründer aus dem ZDI seinen Pitch. 


Existenzgründungen als Erfolgsgarant für den Standort Würzburg

Power hat laut Oberbürgermeister Christian Schuchardt auch der Gründungsstandort Würzburg. In seiner Videobotschafexterner Linkt betonte er die Bedeutung von Start-ups für die Stadt: “Würzburg wird sich nicht dauerhaft als Industriestandort bewähren können, der billiger produzieren kann als in China oder Indien. Es wird immer darum gehen, mit neuen Geschäftsideen oder solchen, die alte Geschäftsmodelle weiterentwickeln, einen Wettbewerbsvorsprung zu haben.”

Einen solchen Vorsprung könnte ENDOLEASE System haben. Das Gründungsprojekt arbeitet an einem Verfahren zur gezielten Verabreichung von Medikamenten, etwa bei der Chemotherapie. Dadurch können die Dosis reduziert und schädliche Nebenwirkungen an unbeteiligten Organen verringert werden. Da es bisher nichts Vergleichbares auf dem Markt gibt, wurde dafür sogar ein Patent angemeldet. Für uns ist das Team ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Spitzenforschung in Würzburg als universitäres Spin-off den Weg in den Markt findet.  


“Wir haben in Würzburg alle Zutaten für den Erfolg!”

Das sieht auch Prof. Dr. Michael Müßig von der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik der THWS so. Für ihn zeigte “die Breite der vorgestellten Innovationen und Geschäftsmodelle sowie die unterschiedlichen Reifegrade, dass Würzburg durch seine Hochschulen die Saat und mit dem Gründungsökosystem, den Gründerzentren sowie auch mit der Unterstützung des Netzwerkes den Dünger für zukunftsträchtige Innovationen bereitstellt. Dank des Commitments der Politik und der etablierten Unternehmen haben wir hier somit alle Zutaten für den Erfolg!”


Die weiteren Pitches des Abends waren: 

•    Building Information Innovator GmbH mit Sitz im ZDI:

Mit ihrer Softwarelösung lassen sich komplexe Bauabläufe mit wenigen Klicks planen. Inzwischen haben sie einen Rahmenvertrag mit der Deutschen Bahn.

•    Denkfabrik Diversität (ZDI):

Wissenschaftsbasierte Diversitätsstrategie für die Fachkräftegewinnung und -sicherung.

•    FungiMAB (IGZ)

Das Gründungsprojekt der Uni Würzburg arbeitet an einem Diagnoseverfahren und einem Medikament, um Pilzinfektionen bei Menschen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. 

•    UrbanSens (TGZ)

Sie erstellen Datenanalysen und -visualisierungen für Kommunen zu Klimarisiken (Hitze, Starkregen) und nutzen dafür Satellitendaten sowie Informationen aus selbst entwickelten Sensoren. 

Eine Beschreibung der Teams des Abends findest Du hier:

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Innovation ist in Würzburg kein Buzzword

"Die Veranstaltung hat auf eindrucksvolle Weise gezeigt, welche enorme Vielfalt und Qualität in den hiesigen Gründungen steckt. Der Standort tut gut daran, auf das endogene Potenzial zu setzen. Spirit und Leidenschaft waren deutlich zu spüren“, so Dirk Jung, Geschäftsführer der Gründerzentren IGZ und TGZ Würzburg.

Für Klaus Walther, Leiter des Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing der Stadt Würzburg und Projektleiter des ZDI Mainfranken, haben die Kurz-Pitches einmal mehr bewiesen, “dass das Thema Innovation in Würzburg nicht nur ein Buzzword ist. Ich bin davon überzeugt, dass einige Teams den Sprung schaffen und zu den erfolgreichen Mittelständlern von morgen werden. Und wer weiß, wie viele Anwesende die Veranstaltung zum Gründen inspiriert.”

Einer von ihnen ist Vincent Strobl. Als angehender Gründer konnte er auf der Veranstaltung viele Kontakte knüpfen und von den Erfahrungen der Start-ups profitieren. “Neben der großen Themenbreite fand ich es spannend, dass sich die Teams in unterschiedlichen Phasen befinden: vom Gründungsprojekt in der Sondierungsphase bis zum Abschluss einer siebenstelligen Finanzierungsrunde und 37 Mitarbeitenden. Das gab mir einen großartigen Einblick in die unterschiedlichen Herausforderungen und Meilensteine auf dem Weg zum Erfolg.” 

Markus Krückemeier, KMU- & Start-up-Consultant, ergänzt: “Die Veranstaltung hat mir gezeigt, welch großes Potenzial in der Region in ganz unterschiedlichen Bereichen steckt. Das war mir bisher so nicht bewusst. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!” 

Wir uns auch. Und wir sind uns sicher, dass es dann wieder spannende Pitches geben wird, denn aktuell betreuen wir 3 Gründerzentren über 110 Gründerteams und Start-ups aus ganz unterschiedlichen Bereichen.

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